Standpunkt 64: Kann es sein, dass man sich so einen als Chef wünscht?
Kann es sein, dass man sich so einen als Chef wünscht, einen wie Carl Manner?
Zur Unterlegung dieser Vorstellung einige Aussagen samt Begründung aus seinem Geschäftsleben:
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Wer Vorstand*) ist, sollte einigermaßen tüchtig und gescheit sein. Der Maßstab, der angelegt wird, ist hoch. Es ist also durchaus möglich, dass die Geeignetsten für die Besetzung dieses Postens nicht Manner heißen.
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Es gibt ein, zwei junge Leute, die strebsam genug sind, um sich um Manner zu bemühen. Aber es ist Teamwork*), die Leute müssen sich zusammenreden, es soll keine Eifersüchteleien geben.
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Ein Manager ist dann ein guter Manager, wenn er eine vernünftige soziale Einstellung*) hat. Das ist sehr wesentlich. Und psychologische Begabung, die unersetzlich ist. Es hilft nichts, wenn jemand tüchtig ist, aber nicht weiß, wie er es seinen Mitarbeitern beibringen soll.
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Die typische harte Hand*) in einem Unternehmen braucht nur die berühmt-berüchtigte kapitalistische Zusperrerei.
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Als wir einen kleinen Zweigbereich schließen mussten, hat uns das viel Kopfzerbrechen*) bereitet, damit die dort beschäftigten Arbeitskräfte weiterarbeiten können. Wir haben einen anderen Familienbetrieb ausfindig gemacht, der bis zu 200 Mitarbeiter weiterbeschäftigt.
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Manner notiert an der Börse*), weil es heute einfach zum guten Ruf dazu gehört. Aber ich wäre nicht traurig, wenn wir nicht mehr an der Börse wären.
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Und ich bin nicht so unmusikalisch, dass ich glauben würde, meine Begabung reiche für die Musik aus. Das sind ernstzunehmende Berufe, die ähnlich wie bei Sportlern Spitzenleistungen hervorbringen. Ich hätte das, setzt man strenge Maßstäbe*) an, nie und nimmer geschafft.
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Ich wünsche mir, dass es Manner noch besser geht. Es geht uns gut, doch ich kann es mir noch besser vorstellen. Aber ich bin ein zufriedener Mensch. Und ich hoffe, ich habe das aus mir herausgeholt, was in mir drin war*).
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*) So haben sich die Zeiten geändert.
Kaum ein Vorstand, der mit Herz und Hirn an seinen Mitarbeitern hängt und der sich persönlich mit seinem Produkt identifiziert und es über lange Zeit begleitet hat.
Die meisten Vorstände, die ich kenne, (müssen) schauen nur mehr auf die Quartalszahlen und sind nach ein paar Jahren weg. Dann kommt ein neuer, der erstmal eine tolle Change-Initiative startet, ohne Markt, Produkt und Unternehmenskultur verstanden zu haben.
Übrig bleibt meist eine "Firma", die Geld-produzierende Hülle des ehemaligen Unternehmens. Und die wird nach ein paar Jahren von einem Investor übernommen.