Standpunkt 40: Finanzkapitalismus und Arbeitswelt-heute


Standpunkt 40: Finanzkapitalismus und Arbeitswelt - heute
 

Heute regiert der Finanzkapitalismus, also in möglichst kurzer Zeit möglichst gute Zahlen vorzulegen. Deshalb neigen Manager dazu, immer mehr Mitarbeiter zu entlassen, immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern zu laden. Das ist das Hauptproblem und bringt viele Mitarbeiter ins Burnout. Die Zahl der Burnout-Fälle hat sich in den letzten sechs Jahren verelffacht. Jeder vierte Beschäftigte legt nicht einmal mehr Pausen beim Arbeiten ein. Jeder dritte Chef erwartet von seinen Mitarbeitern, dass sie auch dann zur Arbeit kommen, wenn sie krank sind. Früher wurde ein Vorgesetzter besser bezahlt, je mehr Mitarbeiter er in seiner Abteilung hatte. Heute haben wir das Prinzip des Profit Centers. Wenn ein Manager es schafft, den Mitarbeiterstand zu reduzieren, dann bekommt er eine Prämie. mehr ->

Posted by Allé Wilfried Tuesday, October 22, 2013 11:43:00 AM Categories: Gesundheit Soziales Standpunkt
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re: Standpunkt 40: Finanzkapitalismus und Arbeitswelt-heute

Thursday, October 24, 2013 11:01:13 AM bitte, ich weiss auch was

Flucht aus dem Arbeitsrecht
Ein weiterer Trend ist in der Mitarbeiterstruktur und der Flucht aus dem Arbeitsrecht seitens der Unternehmen erkennbar. Betriebe bauen ihre Stammbelegschaft ab, indem sie ihr Personal nicht fix beschäftigen, sondern freie oder geleaste Mitarbeiter bevorzugen und somit einen geringeren arbeitsrechtlichen Schutz gewährleisten müssen (vgl. Kabas 2007, S. 256). Daraus entstehen unsicherere Arbeitsverhältnisse (vgl. Brinkmann zit. nach Kabas 2007, S. 256) und viele Mitarbeiter würden sich deshalb eine fixe Einstellung wünschen. Überdies fördert diese Art von Mitarbeiterstruktur nicht den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft (vgl. Kabas 2007, S. 256). Dieser wäre jedoch durch die zunehmende soziale Individualisierung wichtig, um Netzwerke für die ökonomische Zielrealisierung aufzubauen und zu fördern (vgl. Kabas 2007, S. 257). Durch die oben genannten unsicheren Verhältnisse entsteht in Österreich eine neue Unterschicht, die unterhalb der Armutsgrenze lebt oder gefährdet ist, da sie sich mit ihrem geringen Einkommen kaum über Wasser halten kann. Gesundheitspsychologen befürchten, dass dieser Zustand die Anzahl der Krankheiten bei den Betroffenen erhöht, sowie die Lebenserwartung sinken läßt (vgl. Kabas 2007, S. 256 f).
In einer Organisation gibt es heute zwei Klassen. Die Angestellten aus der Kernbelegschaft und die geleasten Mitarbeiter. Der Unterschied zwischen diesen Klassen kann oft nur am Arbeitsrecht unterschieden werden und nicht mehr in der Tätigkeit.
In Österreich leben rund 5% der Menschen in Armut und weitere 12% sind davon bedroht. Die Vermehrung von Leasingarbeitsplätzen macht das Problem jedoch nicht besser (vgl. Kabas 2007, S. 257).
Viele ITBranchen, die viele Jahre ohne Kernbelegschaft gearbeitet hatten, kommen jetzt auch wieder auf diese zurück, da eine bessere Planbarkeit für das Unternehmen besteht und auch Speziallisten schneller zu Verfügung stehen (vgl. Kabas 2007, S. 257).
Auszug vom Artikel "Veränderungen in der Arbeitswelt und die Folgen". Der vollständige Artikel ->

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