Standpunkt 3: Finanztransaktionssteuer

Ist so eine Steuer den (angeblichen) Aufwand überhaupt wert?

Die Antwort soll nachfolgendes Rechenbeispiel geben.
Zur Erinnerung sei vorweg noch folgendes angemerkt. Jeder Sparer muss 25% KESt von seinem Zinsertrag abliefern – ohne Wenn und Aber.
Für unser Rechenbeispiel setzen wir den Prozentsatz für die Transaktionssteuer mit nur 0,0005 an. Das ist ein nahezu schon lächerliches ½ Promille.
Dieser Tage hat die Schweizer Börse ihre offiziellen Daten bekannt gegeben; für andere Länder müssten wir Schätzdaten heranziehen. Deshalb ziehen wir die Schweiz für unser Rechenbeispiel heran.
Umsatz 2009 an der Schweizer Börse (SIX): 750 Milliarden Euro *). Davon wären z. B. ½ Promille an Finanztransaktionssteuer abzuführen.
Wir rechnen also:
€ 750 000 000 000,- mal 0,0005 ergibt € 375 000 000,- oder anders ausgedrückt
750 Milliarden zu 0,5 Promille ergibt 375 Millionen oder für Mathefreaks
7,5E+11 mal 5E-4 ergibt 3,75E+8.
Na da schau her! Jahr für Jahr 375 Millionen Einnahmen ausschließlich aus der Finanztransaktionssteuer - jetzt nur mal in der Schweiz - wären doch schon ein erklecklicher Betrag.

Und was ja noch viel erfreulicher ist, diese Millionen werden nicht vom 'kleinen Sparer' einbehalten, sondern die Hochfinanz muss sie berappen für ihre vornehmlich spekulativen Transaktionen.
Diese Art der Besteuerung ist nicht erst jetzt im Zuge der Finanzkrise erfunden worden. Nein, schon vor mehr als 35 Jahren wurde dieses Modell als Tobinsteuer bekannt. Aber leider ist sie bis heute immer noch: nur ein Modell.
 
*) um 41,5 % weniger Umsatz als 2008

 

Posted by Allé Wilfried Saturday, January 2, 2010 12:38:00 AM Categories: Finanztransaktionssteuer Standpunkt Steuern, Finanzen
Rate this Content 1 Votes
Comments are closed on this post.
  • RSS

Archives