Ich bin Mittelschicht, Du bist Mittelschicht, warum sind wir jetzt auf einmal Reiche?
Liegt da möglicherweise ein Missverständnis vor? Wie kann es kommen, dass bei der Erwähnung von Wörtern (trotz großzügiger Ober- bzw. Untergrenzen) wie: Erbschafts- und Schenkungssteuer, Vermögenssteuer, Steuer auf Immobilien-Wertzuwächse, Grundsteuererhöhung, Solidarzuschlag, Körperschaftssteuer, Gruppenbesteuerung oder Grundstücksumwidmung von Acker- auf Bauland ebenso wie Reduktion von Förderleistungen, Abänderung beim Beamtendienstrecht oder Pensionsantrittsalter immer sofort Feuer am Dach ist?
Prinzipiell ist ja verständlich, dass niemand wirklich gerne Steuern zahlt. Aber ohne geht es halt auch nicht!
Also sollen/müssen halt die Anderen zahlen! Ja wer sind denn jetzt die Anderen?
Und das scheint der (gelungene!) Trick zu sein: Wenn es diesen Anderen gelingt, Dich und mich als die Ihrigen zu vereinnahmen, müssen dann doch ganz andere die Anderen sein. Jedenfalls wir können es nicht sein, die Anderen. Daraus resultiert offensichtlich: "Wir sind wir; wir gemeinsam sind die Mittelschicht und deshalb empören wir uns auch zu Recht gegen neue/erhöhte Steuern!"
Mit dieser Vereinnahmung ist es doch tatsächlich gelungen, dass wir uns jetzt so mir nichts dir nichts für diese wirklich Anderen (nämlich die, die zum erhöhten Steuerzahlen vorgesehen sind) einspannen haben lassen, ohne es zu bemerken.
Ganz schön blöd für uns Mittelschicht(-ler)!
Betrügt sich die Mittelschicht gar selbst?
Denken, nachdenken, verstehen, fühlen, befreien; das kann helfen! mehr ->
Dazu ein empfehlenswertes Buch von Ulrike Herrmann: „Hurra, wir dürfen zahlen“