Am Thürnlhof

Wie soll es weitergehen mit Österreich? Der 22. Mai 2016 soll und darf doch bitte nicht dazu verwendet werden mit der großen Koalition abzurechnen. Bei dieser Bundespräsidentenwahl geht es nicht nur darum, wie sich Österreich mit seinem neuen HBP nach innen positioniert, es geht vielmehr auch darum, wie Österreich zukünftig im Ausland wahrgenommen wird. Bis zum Wahltermin bleibt also Norbert Hofer nur mehr wenig Zeit sich von jenem FPÖ-Programm zu distanzieren, in welchem verankert ist: „Die FPÖ bekennt sich zur deutschen Sprach- und Kulturgemeinschaft“. Deutlich klarer noch muss er sich von den Statuten jener Burschenschaft distanzieren, deren Ehrenmitglied er ist, die da u.a. lautet: „Wir bekennen uns zum deutschen Vaterland, unabhängig von bestehenden Grenzen“. Tut er das nicht in aller Deutlichkeit, bekommt womöglich Österreich einen Bundespräsidenten, der sich nicht bedingungslos zur österreichischen Nation mit seinen bestehenden Landesgrenzen bekennt. Schon aus dem geringsten Zweifel heraus ist es tunlichst angebracht Dr. Alexander van der Bellen zu wählen. Er nämlich bekennt sich bedingungslos zu unserem Österreich. Deshalb wähle ich ihn auch.

Sowohl Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) als auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) kritisieren Straches Ansinnen ein Referendum zur Wiedervereinigung Tirols einzufordern. Vor rund 25 Jahren wurde bei den Vereinten Nationen in New York eine Streitbeilegungserklärung unterfertigt, das die Zeit des Terrors und der Bomben in Südtirol beendete und fortan Frieden und wirtschaftlicher Fortschritt für die Menschen in dieser Region bedeutete. Straches Vorschlag droht nie ganz vernarbte Wunden wieder zu öffnen. Wäre es nur ein flapsiger Busti-Sager, könnte man schnell wieder zur Tagesordnung übergehen. Nur so scheint es nicht zu sein, hat sich der Kandidat der FPÖ für die Wahl zum Bundespräsidenten auf Rückfragen der Medien (noch) nicht geäußert. Dieses Nichtbeantworten dürfte sich wohl damit begründen lassen, dass Hofer Im Handbuch freiheitlicher Politik mitformuliert hat: "Dem Land Südtirol ist die Möglichkeit eines Beitritts zur Republik Österreich (... ) offen zu halten." Die Umwandlung "in einen von Rom unabhängigen Freistaat innerhalb der EU" sieht er "allenfalls als Vorstufe zur Heimkehr in das Vaterland Österreich". (red, APA, 7.5.2016)
Wer Zeiten des Unfriedens, wie sie vor mehr als 25 Jahren herrschten, verhindern will, kann am 22. Mai 2016 nur Dr. Alexander van der Bellen zum Bundespräsidenten wählen.

Der FPÖ Kandidat N. Hofer versteckt seine wahre Gesinnung hinter einem freundlichen Lächeln und agiert so wie der legendäre Wolf im Schafspelz. Norbert Hofer liebt es mit einer Pistole herumzulaufen. Welcher Österreicher braucht im Alltag eine Schusswaffe? Dieses eher eigenartige Verhalten passt wiederum gut zu seinen Ansichten und zu den veralteten Ritualen einer Gruppe, der er sehr nahe steht. Diese Gruppe negiert bis heute den Staat Österreich. Braucht die Republik Österreich einen HBP, der an Österreich als Staat und damit letztens an sich selbst zweifelt? Nein! Österreich hat seit 1945 einen friedvollen Aufstieg geschafft. Vieles wurde für uns Österreicher seither geschaffen und durch soziale Rechte abgesichert. Dafür hat die FPÖ über die Jahre hinweg herzlich wenig beigetragen. Eher hat sie vieles davon versucht sogar zu verhindern. Ich sehe daher keinen Grund die höchste Stelle im Staat so jemanden anzuvertrauen. Deshalb werde ich Dr. Alexander van der Bellen wählen.