100 Jahre BLASORCHESTER WIENER NETZE
Das Blasorchester der Wiener Netze hat eine lange Tradition, die bis zum Jahreswechsel 1919/20 zurückreicht. Damals wurde ein "Orchester der Bediensteten der Wiener Städtischen Gaswerke" gegründet. In einer Zeit also, in der die Nachwirkungen des I. Weltkrieges noch deutlich zu spüren waren und Wien begann, langsam zum normalen Leben zurückzufinden, taten sich einige, meist aus der Militärzeit heimgekehrte Gaswerksmitarbeiter ("Gaserer") zum gemeinsamen Musizieren zusammen.
Während der Bürgerkriegsereignisse im Februar 1934 wurde die Musiksektion aufgelöst, das Orchester aber später als "Werksmusikkapelle" weitergeführt. Der II. Weltkrieg setzte dem Wirken der Sektion ein jähes Ende. Die meisten Musiker mussten zum Militärdienst einrücken. Ein gemeinsames Musizieren war unter diesen Umständen selten möglich. Dem Ideenreichtum einiger Musiker ist es zu verdanken, dass ein Großteil des Notenarchives vor dem Bombenkrieg verschont blieb. Die Noten wurden in verschiedene Dienststellen der Gaswerke ausgelagert, so dass nicht alles gleichzeitig durch Fliegerbomben zerstört worden wäre.
Nach Kriegsende wiederholte sich der Gründungsvorgang von 1920 auf ähnliche Weise. Heimkehrende Militärmusiker und ehemalige Musikkollegen freuten sich, wieder im Freundeskreis spielen zu können, und bald stand wieder eine achtbare Blasmusikkapelle auf den Beinen.
Zahlreiche Konzerte in all den Jahren haben diesem reinen Amateurensemble immer wieder uneingeschränktes Lob eingebracht. So wird das Blasorchester der Wiener Netze regelmäßig eingeladen, festliche Anlässe mitzugestalten. Auftritte in Rundfunk und Fernsehen, im Wiener Konzerthaus, bei den Wiener Festwochen, bei der Weihnachtsbaum-Beleuchtung auf dem Wiener Rathausplatz, bei Grundsteinlegungen und Eröffnungen, bei Veranstaltungen der „Wiener Netze GmbH“, um nur einige Beispiele zu nennen, sind beinahe schon selbstverständlich.
Aus diesem Anlass 100 Jahre BLASORCHESTER WIENER NETZE gibt es eine Ausstellung im Bezirksmuseum Simmering.
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