„Rotes Wien 1919-2019“ – 100 Jahre Avantgarde und Lebensqualität
Die Geburtsstunde des „Roten Wien“ ist der 4. Mai 1919. Bei der ersten Landtags- und Gemeinderatswahl nach dem Krieg und dem Ende der Habsburgermonarchie galt jede Stimme gleich viel und auch Frauen waren wahlberechtigt. Bei den ersten allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlen der ersten Republik errang die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) in Wien die absolute Mehrheit. Bürgermeister Jakob Reumann setzte das Arbeitsprogramm seiner Partei um und schuf „Das Neue Wien“ – wie die Zeitgenossen das „Rote Wien“ nannten. Reumann und sein Nachfolger Karl Seitz errichteten Gemeindebauten, reformierten das Schulsystem, starteten Sozialprogramme, elektrifizierten die Straßenbahn und katapultierten das Habsburger-Wien endgültig in die Moderne. Ein Aufbruch in eine neue Zeit, unterbrochen nur von Faschismus und NS-Terror: Bis auf eine Unterbrechung zwischen 1934 und 1945 stellen Sozialdemokraten den Bürgermeister.
Wien feiert 100 Jahre „Rotes Wien“ mit Veranstaltungsreihen, Ausstellungen, Specials im „Wien Geschichte Wiki“ und einer eigenen Homepage.
Das Wiener Stadt- und Landesarchiv (11., Guglgasse 14) beleuchtet nach 100 Jahren dieses kommunalpolitische Experiment im Rahmen eines Themenschwerpunkts. Bis zum 3. September 2019 werden Originaldokumente im Ausstellungsfoyer des Archivs zu sehen sein und mehrere Veranstaltungen abgehalten. https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/veranstaltungen/roteswien.html
Begleitet wird die Schau von einem digitalen Themenschwerpunkt im Wien Geschichte Wiki. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Rotes_Wien
Ein eigener Webauftritt informiert über die Aktivitäten und Veranstaltungen des Jubiläumsjahres. In einer Zeitleiste von 1919-1934 werden die wichtigsten Ereignisse und Errungenschaften des „Roten Wien“ dargestellt und auf einer Karte relevante Standorte beschrieben. Die Seite wird am 15. April 2019 online gehen: http://100jahrerotes.wien.gv.at
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