In eigener Sache: Also, mir schmeckt eine Gigerer–Semmel


In eigener Sache: Also, mir schmeckt eine Gigerer Semmel
 

Was mir allerdings nicht schmeckt, ist simpler Etikettenschwindel bis hin zu gewerbsmäßigem Betrug

Spätestens jetzt muss man sich erneut die Frage stellen: Warum passiert so etwas? Warum wird das gemacht? Wer hat Interesse daran? Und profitiert da auch jemand daran?  

Aus mangelnder Aufmerksamkeit, aus purer Bequemlichkeit oder einfach aus Schlamperei passieren derartige Fehlverhalten nicht! Vielmehr steckt wieder einmal die Gier nach Gewinnmaximierung dahinter. Gehen dann sog. innovative Leistungsträger - ausgestattet mit ausreichend krimineller Energie - ans Werk, dann passiert das, was wir jetzt gerade als Rind-/Pferdefleisch-Skandal erleben.

Mit einem einfachen Geschäftsvorgang wollen wir so eine „Erfolgsgeschichte“ nachempfinden. Grundschulkentnisse sind erforderlich, mehr nicht; die Preise sind der Einfachheit wegen stark gerundet; die Größenordnung stimmt deswegen aber immer noch.

Das Kilo Rindfleisch kostet im Einkauf 4 Euro; das Kilo Pferdefleisch kostet dagegen nur 1 Euro.

Verarbeitet man 100 Kilo Rindfleisch á € 4,-- zu einem Produkt weiter (und deklariert es korrekt als Rindfleisch), fallen Fertigungskosten von 20 Euro an. Weitere 10 Euro werden als Gewinnspanne aufgeschlagen. Das ergibt jetzt einen Weiterverkaufspreis von 430 Euro.

Verarbeitet man 80 Kilo Rindfleisch á € 4,-- und 20 Kilo Pferdefleisch á € 1,-- zu einem Produkt weiter, fallen wiederum Fertigungskosten von 20 Euro an. Verkauft man dann diese Ware ebenfalls um 430 Euro weiter (und deklariert sie fälschlicherweise auch als Rindfleisch), ist der Gewinn von 10 Euro  schlagartig auf 70 Euro angewachsen.

Das ist der wahre Betrug! angry

Daher ist zu fordern:

  1. Transparente Warenkontrollen- und Lagerbestandsanzeigen (wie viel vom Produkt A gehen ins Lager und wie viel vom Produkt A verlassen wieder das Lager – ein einfaches und leichtfertiges Um-Etikettieren wird so wohl nicht mehr möglich sein)
  2. Hinreichende Warenströme-Verfolgung über Landes-/EU-Grenzen hinweg gekoppelt mit
  3. Einer Wertschöpfungsabgabe ebenfalls über Landes-/EU-Grenzen hinweg.

In Zeiten der Hochtechnologie (RFID) und längst schon in allen großen Unternehmen eingesetzter Informationsverarbeitung ist heute „die Ausrede der Machbarkeit“ nicht mehr zulässig!

Was mir auch nicht schmeckt, ist der mangelnde politische Wille, sich in diese Richtung zu bewegen. Leider!

Posted by Allé Wilfried Wednesday, February 20, 2013 10:37:00 PM Categories: Gesundheit Steuern, Finanzen Wir sind mehr
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re: In eigener Sache: Also, mir schmeckt eine Gigerer–Semmel

Thursday, February 21, 2013 12:55:41 AM bitte, ich weiss auch was

Herrliche Wortschöpfung einer britischen Zeitung für die geradezu pervers anmutenden EU-weiten Transporte: "Interrail für tote Tiere". mehr ->

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